Erinnerung

Lebe denkwürdig - zwei Worte aus den ‚Principles of Adult Behaviour‘ von John Perry Barlow, die Fragen aufwerfen können. Bild: Cıralı, Türkei 2018

Lebe denkwürdig - zwei Worte aus den ‚Principles of Adult Behaviour‘ von John Perry Barlow, die Fragen aufwerfen können. Bild: Cıralı, Türkei 2018

Was Mr. Barlow wohl wichtig war an diesem Satz? An was er in seinem Leben wohl gedacht hat und welche Konnotationen im englischen noch mitschwingen? Und wieso denk-würdig leben wenn die Erinnerungen ja auch kommen und gehen und kommen und gehen? Richtet sich das in die Vergangenheit oder die Zukunft? Und der jetzige Moment? In Verbindung zu ACT muss ich an die Übung denken, in der wir eine fiktionale Grabesrede an uns selbst entwickeln aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Kontexten heraus. Sie spiegelt oft etwas von dem wieder was uns momentan wichtig ist und Orientierung für unsere Handlungen geben kann. Und daran wie wir unsere Erde behandeln und was sie von uns in Erinnerung behalten muss wenn wir gehen.  Im Moment sind das unter anderem 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren - mit Prognosen, dass es in dreissig Jahren mehr davon als Fische geben wird.

Und an einen Text von Robert Lax, der das mit den memories einmal so beschrieb: 

our identity is bound to our memories /  wash away memory and identity disappears / only to reappear again with our next action / I remember the people I loved / who have died / or who have (somehow) disappeared / remember their traits as though it were a sacred duty / what possible use for all those memories unless we were somehow all to meet again?


P.S. Minor fixes: Wenn ihr dem Link zu den Arbeitsblättern folgt seht ihr, dass die Seite auf Anregung von Jenny leicht verändert ist - vielen Dank für die Rückmeldung! Die Blätter sind jetzt alphabetisch sortiert und neue Arbeitsblätter fügen wir für eine Zeit unten hinzu und sortieren sie später fortlaufend alphabetisch ein.

Joy - Freude

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Werde der Freude gegenüber weniger misstrauisch. 

Wir geben Mr. Barlows Praxisvorschlag für diese Woche an Sie und Euch und uns selbst gern weiter und sind gespannt, was sich damit in den nächsten Tagen geschieht. Im Rahmen von Achtsamkeitspraxis ist manchmal auch von Mit-Freude die Rede; keinen Unterschied finden zwischen „meiner“ Freude und der vermeintlich anderer. Einfach Freude. Freude zu bemerken, dann wenn sie spürbar ist. Den Konzepten über Anlässe für Freude wieder neu zu begegnen. Sie vielleicht zu revidieren. Sich finden lassen von Freude. Das Bild entstand in Nepal vor eineinhalb Jahren, wir kannten die Kinder nicht. Die Verbindung war ganz kurz. Und unendlich direkt.

Übung für die neue Woche

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Unsere geschätzte Kollegin Martina Rummel sagt ja im Rahmen von Ideen zu Feedback oft, dass das mit dem Loben immer so eine Sache sei, weil es ja sprichwörtlich auch meist „von oben“ komme. Vielleicht ist ‚praise‘ auch mit anerkennen, würdigen, wertschätzen ungefähr übersetzbar. Immer wieder gibt es diese Hinweise aus der Neurobiologie, dass ein Teil unseres Gehirns wesentlich (und unaufhaltsam) damit beschäftigt ist auf Gefahren zu achten, auf Fehler, Abweichung und so weiter. Was ja wundervoll ist. Das zu sehen und auszudrücken was uns beeindruckt, berührt, anerkennens-wert erscheint kann dabei jedoch so leicht aus dem Blick geraten. Im Bezug auf andere und uns. Was werden wir erleben wenn wir auf das achten was wir täglich so zu tadeln haben. Und was werden wir sehen, wenn wir jeder dieser Reaktionen mindestens einmal „Praise“ zur Seite stellen. Eine schöne neue Woche!