Achtsamkeit im Alltag

In wenigen Worten über etwas zu schreiben, was das ganze Leben umfassen kann.. ein Versuch: Achtsamkeit ist in Mode und gleichzeitig uralt. Sie ist Teil einer Lebenshaltung- und Praxis, die ihre Wurzeln in buddhistischen Lehren hat. Und gleichzeitig lassen sich wesentliche Aspekte in vielen Religionen oder Geisteshaltungen wiederfinden. Achtsamkeit kann als Qualität verstanden werden, die völlig spontan auftritt. Wann gab es Momente in den letzten Tagen, in denen Sie ganz "da" waren, sehr verbunden mit dem was gerade geschah? Und wie war das für Sie, wie würden Sie das beschreiben? Achtsamkeit kann auch als eine Fähigkeit verstanden werden, die wir als Menschen haben und die absichtlich kultiviert und gepflegt werden kann.

Hier ist die Verbindung zu einzelnen Übungen, die helfen können "ganz da" zu sein. In vielen Meditationsformen ist das ein Aufmerksam-sein für den Atem, für Geräusche oder Körperempfindungen. Für Gefühle und Gedanken. Was wir üben können ist alles wahrzunehmen ohne der Gewohnheit nachzugeben all das zu beurteilen. Und zu bemerken wie schwer es dem Geist (engl. "mind", nicht die Gespenster..) fällt bei etwas Einzelnem, Bestimmtem länger zu verweilen. Sein Wandern und Abschweifen zu beobachten ist ein wichtiger Teil der Praxis und wird allen vetraut sein, die sich mit Meditation in einer ihrer vielen Formen beschäftigt haben. Und auch wenn wir vielleicht nur selten nicht bewerten, können wir versuchen zu erleben und zu beobachten, wie wir von Moment zu Moment urteilen über sovieles. In angenehm, unangenehm oder neutral teilen wir millisekundenschnell die Erfahrungen ein, die wir machen. Und reagieren darauf. Ich zum Beispiel wenn ich mich frage, ob diese Zeilen irgendwie "gut" oder "aussagekräftig" sind. Sie, wenn Sie jetzt lesen (also diese Striche und Punkte zusammensetzen und "verstehen" auf dem Bildschirm) und sich vermutlich auch eine Bewertung des Gelesenen längst eingestellt hat.

In einer Praxis der Achtsamkeit geht es nicht um Wellness und Entspannung, sondern eher um ein mitfühlendes Wahrnehmen dessen, was gerade subjektiv "ist". Um dabei allmählich zu bemerken wie alles sich ändert und das was gerade noch "war" jetzt schon nicht mehr "ist". Im (all)täglichen Üben entsteht so vielleicht hier und da auch Raum für den Schmerz des Lebens und Raum für die Freude, den Kummer und das Abgelehnte genauso wie für das, wofür wir jeden Tag dankbar sein können.

Die Meditationsformen bieten eine Möglichkeit der Übung an, unseren Geist kennenzulernen in all seiner Aktivität und Reaktiviät. Und zu sehen wie wir mit ihm unsere Welt gestalten, die wir wahrnehmen. Alle gemeinsam.

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