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Selbst als Kontext

Es fällt auf, dass es hier oft viel stärker metaphorischere Beschreibungen gibt als bei den übrigen Hexaflex-Aspekten. Implizit ist dieser Teil besonders in den Fertigkeiten oder Übungsfeldern der Defusion, der Akzpetanz und des Hier und Jetzt enthalten, kann aber mit Fragen und Übungen auch direkt angesprochen werden. In der letzten Zeit hat es sich auch eingebürgert von der Fertigkeit des "Perspektivwechsels" zu sprechen: Zu üben auf sich selbst zu sehen, auf sich selbst als Beobachtende Teilnehmerin des Geschehens. Eines Geschehens, das sich ständig ändert und einer Beobachterin des Geschehens, die selbst auch mit allem in Wechselwirkung steht und sich verändert.
Russ Harris betont die Wichtigkeit: "...der Klientin zu helfen ein stabiles Gefühl eines "Selbst" wahrzunehmen, von dem aus sie ihre sich verändernden Gedanken und Gefühle beobachten kann, ihre sich verändernden Rollen und Lebensumstände, ihre sich verändernden Urteile und Narrationen über sich selbst, ihren sich verändernden Körper und Gesundheit etc. (...) Oft ist die allgemeinste Beschreibung "Beobachtendes Selbst"...man könnte das auch "Meta-Gewahrsein" sein oder "pures Gewahrsein", wenn du das lieber magst. Es ist das Gewahrsein des Gewahrseins, oder das Bemerken des Bemerkens, oder die Bewußtheit über die eigene Bewußtheit. Klingt das ein bißchen nach Kybernetik 2. Ordnung?


Fragen, die anregen können, sich "selbst" als Kontext zu sehen:

  • Wer bemerkt das gerade?
  • Angenommen Sie würden Ihr Thema aus der Vogelperspektive (Perspektive von XY) sehen, was wäre anders?
  • Wer erlebt die Situation / das Gefühl / den Gedanken gerade: der Mensch, der Sie damals waren oder der, der Sie heute, hier und jetzt sind?
  • Wie würde XY Sie in dieser Situation … beschreiben?
  • Welche Rolle nehmen Sie (noch) in Ihrem Leben ein?
  • Welche Rolle ist (für Sie) die „Schönste“ - welche die „Schwierigste“, die ...?
  • Welche Rollen kennen Sie (noch) nicht?
  • Von welcher Rolle träumen Sie?
  • Wo (oder wie), glauben Sie, werden Sie in 1, in 5, in 10 ... Jahren sein?
  • Was würde der alte Mann/die alte Frau dazu sagen, die Sie einmal sein werden? (oder das kleine Mädchen/der kleine Junge?)
  • Angenommen Ihr Thema wäre ein Genre, welchem würden Sie es zu ordnen und wer wären Sie darin? Gäbe es noch ein anderes Genre, das passen könnte? (Musik-, Film-, Buchtitel etc.) - auch starker Defusionsanteil
  • Angenommen Sie können den/die kleine(n) XY in Ihnen zu Wort kommen lassen. Was würde er/sie gerne sagen oder wie würde sie/er gerne sein?
  • Welche unterschiedliche Stimmen gibt es in Ihnen und was sagen sie? (Teile-Arbeit).
  • Was glauben Sie, wie Frau X Herrn Y oder die Situation Z beschreiben würde und was macht das mit Ihnen? (Zirkuläre-und Unterscheidungsfragen)
  • Welches Risiko würden Sie eingehen wenn sie etwas verändern würden? Was könnte im besten Fall, was im schlechtesten passieren?
  • Welcher Ihrer Rollen entspringt diese (XY) Gefühl?
  • Wie würde ich mir wünschen, dass meine Kinder als Erwachsene mit so einer Situation umgehen?